Sieg nach Schreckmoment

Einen nervenaufreibenden Ligaauftakt erlebten die Turner des Ehringsdorfer Turnteams. In einem von zwei Vergleichen in diesem Jahr siegten Sebastian Merker, Tobias Grünewald, Nils Bunge, Jörg Wolfram und Florian Merker knapp vor dem MTV 1860 Erfurt und der gastgebenden TsG Jena. Vierte wurden die Starter des TGV Waltershausen.

Dabei begann der Wettkampf mit einem Schreckmoment. Der nationale Vizemeister der Senioren von vor einer Woche, Tobias Grünewald, landete unglücklich in seiner Angangsbahn am Boden und musste seine Übung abbrechen, ein Schock auch für seine Teammitglieder. Nach einigen Tests ging es für Tobias aber am Pferd, den Ringen und am Barren weiter. Dort holte er mit toller Ausführung auch alle Gerätbestwertungen. Derweil turnten die anderen vier Männer solide ihre Übungen am Startgerät Boden durch. Vor allem Nils lieferte nach eineinhalb Jahren ohne Wettkampfpraxis wichtige Zähler zum Geräteergebnis. Und auch Florian Merker turnte nach langer Pause wieder Boden im Wettkampf und sprang im wahrsten Sinne des Wortes für Tobias ein. Dennoch gingen die Erfurter an diesem Gerät in Führung. Am Pferd und den Ringen zeigte sich das Ehringsdorfer Turnteam als stärkste Mannschaft. Erneut turnte Nils hohe Wertungen, insgesamt freute er sich dreimal über die zweithöchste Gerätwertung des Tages, das verdeutlichet seine erfolgreiche Auftritte. Durch den Ausfall von Tobias am Sprung verlor man hier einige Zähler. Das kompensierte das Quintett aber am Barren. Vor allem Sebastian war mit der besten Barrenübung seit langem sehr einverstanden. Am Reck fehlte etwas die qualitative Breite. Hier unterstrich Kapitän Sebastian Merker wieder einmal seine Vormachtstellung und sicherte sich den Tagessieg.

Insgesamt zeigte sich Sebastian sehr zufrieden mit dem Wettkampf: „Heute haben wir gesehen, dass es eng wird, wenn sich bei uns ein Leistungsträger verletzt. Mit Malte Maxim Angelstein haben wir einen Turner in der Hinterhand, der dieses Jahr noch Jugendliga turnt und uns hoffentlich im kommenden Jahr mehr mannschaftliche Tiefe verleiht. Zudem fehlen wegen Verletzung ja noch Peter Bongartz und aus beruflichen Gründen auch noch Christian Kotte.“ Der Kapitän arbeitet auch daran, ein altbekanntes Teammitglied ins Wettkampfgeschehen zu reintegrieren. Bis dahin feilen seine Jungs weiter an ihren Übungen, denn wer rastet, rostet. „Aber insgesamt haben wir heute um jedes Zehntel gekämpft und sind wieder einmal als Team aufgetreten, das imponiert mir und deswegen kann man dieses Ergebnis nicht hoch genug würdigen.“

Jörg Wolfram (HSV Weimar, Abteilung Turnen)